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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 40

1884 - Straßburg : Bull
— 40 — Schinder. Sie standen unter Führung des Dauphin Ludwig. Der Heldenmut der Schweizer in der Schlacht bei St. Jakob an der Birs schreckte den Dauphin von weiterem Vordringen ab; er wandte sich jetzt nach dem Elsasse, worauf sein Plan überhaupt gerichtet war. In Eusisheim nahm er sein Hauptquartier und verlangte von den Städten und Rittern willige Aufnahme seiner Soldaten, da er ja als Freund des Reiches käme. Und trotz dieser Versicherung wagte er von den natürlichen, aber seit Jahren entfremdeten Grenzen Frankreichs bis zum Rhein zu sprechen. Deutlich sah mau daraus, worauf seine Absicht ging. Unter dem gleisnerischen Schein der Unterstützung war er gekommen, um sich selbst zu bereichern. In dieser Not wandten sich die Straßburger an den Kaiser um Hülfe, „damit sie nicht, wo Gott für sei, vom Reiche abgedrängt würden." Endlich wurde der Reichskrieg gegen die Armagnacs beschlossen. Der Dauphin Ludwig begab sich nach Nancy, ließ aber seine Scharen im Elsasse zurück. In diesen Zeiten ertrug das unglückliche Land Leiden, wie sie nicht ärger zu denken sind. Überall Brand und Verwüstung, Raub und martervoller Tod. Schrecklich lauten die Berichte, die uns aus jenen Tagen aufbewahrt sind. Endlich zwang der harte Winter und Mangel an Lebensmitteln die Söldner zum Abzug. Nun kehrte sich aber der Haß des Volkes gegen den Adel, der die Feinde aufgenommen hatte, besonders gegen Hans von Finstingen und seine Freunde. Ein wilder Rachekrieg erhob sich und zahlreiche Burgen wurden zerstört. Peter von Hagenbach. (1469—74.) Da der Herzog Sigismund von Tirol seit dem Jahre 1465 selbst im Sundgau und Breisgau von den Schweizern angegriffen wurde, beschloß er, der steten Kämpfe überdrüssig, den Antrag Burgunds auf Verpfändung dieser Länder aufzunehmen. So wurde i.j. 1469 der Sundgau, die Grafschaft Psirt, der Breisgau uuddieland-grafschaft im Elsasse an Herzog Karl den Kühnen von Burgund für 80 000 Gulden verpfändet, unter der Bedingung, daß Sigismund das Rückkaufsrecht habe und deu Einwohnern ihre Rechte und Freiheiten erhalten bleiben. Herzog Karl setzte Peter von Hagenbach als Lar.dvogt ein, damit er ihm auch die freien Reichsstädte unterwerfe. Hagenbach war ein Edelmann aus dem

2. Elsässische Geschichtsbilder - S. 62

1884 - Straßburg : Bull
— 62 - hätte der Kaiser einigermaßen vom Reiche abgehangen, über dem Könige stehe aber nur Gott. — Jeder Widerstand der Reichsstädte war gebrochen, nur Straßburg bewahrte noch seine freie Stellung. Doch bald sollte auch diese untergehen. Der Fall von Straßburg. (1681,) Nach dem Frieden von Nymwegen errichtete Ludwig Xiv. drei sogenannte Reunionskammern. Es waren dies Gerichtshöfe mit der Ausgabe, zu untersuchen, welche Ansprüche der König aus besetzten Laudesteilen auf noch nicht besetzte hätte. Eine dieser Kammern war Breisach. Mit der größten Kühnheit fand diese heraus, daß alle Reichsunmittelbaren des Elsasses als Vasallen des Königs zu betrachten seien. So fällte sie auch im Jahre 1680 den Spruch, die Vogteieu von Wasselnheim, Barr und Jllkirch gehörten zur Krone Frankreichs, und demnach hätte die Stadt Straßburg, welche im Besitze dieser Gebiete sei, den Huldigungseid zu leisten. Kurzweg forderte deshalb die französische Regierung die Straßburger auf, sich dem Urteil zu unterwerfen, widrigenfalls sie mit Waffengewalt dazu gezwungen werden würden. Was war zu thun? Da, in dieser Not, wandte sich der österreichische Gesandte an den Rat um Aufnahme kaiserlicher Truppen in die Stadt. Mau konnte sich nicht einigen. Die Franzosen benutzten aber sofort deu Vorwand, der Kaiser wolle Straßburg überfallen, um ihre eigenen Pläne ins Werk zu setzen. In ganz Elsaß wurden die französischen Truppen zusammengezogen. Der Rat Straßbnrgs dadurch beunruhigt, wollte die feste Rheinbrücke wieder herstellen lassen. Aber der Gesandte Frankreichs wußte es nicht nur zu bewerkstelligen, daß die Arbeiten hierzu wieder eingestellt wurden, sondern brachte es auch dahin, daß die Stadt ihre einzigen schlagfertigen Truppen, die 1200 Schweizer-soldateu, entließ. Ganz natürlich, daß man dann später von Be» stechung der Ratsherren sprach, eine Behauptung, die sich bis heute erhalten hat. Aber bis jetzt liegt kein geschichtlich sicherer Beweis des Verrats vor. Nur so viel steht fest, daß es in Straß-burg eine mächtige Partei gab, die vollständig zu Frankreich hielt. — So war alles günstig für den französischen Überfall. — In der Nacht vom 27. auf den 28. September bemächtigte sich der

3. Elsässische Geschichtsbilder - S. 61

1884 - Straßburg : Bull
— 61 — erhoben bald nachher die freien Reichsstädte Beschwerde gegen den Rat, da sie sich von ihm in ihren Rechten verletzt fühlten; doch was nützte das? im pyrenäischen Frieden verzichtete das Haus Habsburg nochmals auf das Elsaß. Der Landvogt Mazarin beanspruchte von den Reichsstädten das Besatzungsrecht, das Be-stätignngsrecht der obrigkeitlichen Personen und die oberste Gerichtsbarkeit. Unausgesetzt arbeitete er darauf hin, von den Reichsstädten eine feierliche Anerkennung dieser Befugnisse zu erhalten. Nach seinem Tode setzte sein Neffe diese Bemühungen fort. Er berief Abgesandte der 10 freien Städte nach Hagenau, wo es ihm nach langen Verhandlungen gelang, die Vertreter Hagenaus zu folgendem Eide zu bringen: „Wir versprechen Seiner heiligen und königlichen Majestät von Frankreich, daß wir treu alles leisten werden, wozu uns der Friede von Münster verpflichtet, daß wir den erlauchtesten Herrn und Herzog von Mazarin als unseren Landvogt erkennen und ihm gehorsam werden in allem, was ihm zukommt." Dem Beispiel Hagenaus folgten die andern neun Reichsstädte. Der Eid wurde am 2. Januar 1662 geleistet. Zum Dank dafür reichte der Herzog den Vertretern die Hand, gab ihnen ein kostbares Gastmahl und schenkte ihnen Medaillen, welche auf der einen Seite das Bild des Königs, auf der andern sein eigenes zeigten. Nicht lange dauerte es, so beschwerten sich die Städte bei Kaiser und Reich über den abgezwungenen Eid. In gleicher Not waren die freien Herren. Beinahe 80 erließen eine Erklärung, worin sie zu dem deutschen Kaiser, als ihrem einzigen und rechtmäßigen Herrn hielten. Doch alle diese Gegenbestrebungen hinderten Frankreich nicht, immer mehr Platz zu greisen. — Der holländische Krieg (1672—1678) brachte über Elsaß wieder große Verwüstungen. Tnrenne und Conds standen an der Spitze der französischen Armee und schalteten mit herrischer Gewalt in dem Lande. Der Minister Lonvois ließ ganz Niederelsaß verwüsten, alle Lebensmittel wegführen, und das, was zurückbleiben mußte, verbrennen, nur damit die Österreicher nichts vorfänden. In dem Frieden von Nymw egen (1679) wurde die Oberherrschaft Frankreichs über ganz Elsaß, außer Straßburg, ausgesprochen und bald nahm der Baron von Montclar für Ludwig Xiv. den nochmaligen Huldigungseid ab, wobei er erklärte, der König von Frankreich nehme nunmehr die Stellung im Elsasse ein, die vor dem westfälischen Frieden der Kaiser im Elsasse gehabt hätte, nur

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 64

1884 - Straßburg : Bull
— 64 — zollernschen Fürsten aber ist erwiesen, daß sie unausgesetzt das Heil des Reiches im Auge behielten und anstrebten. Im Frühjahr 1672 hatte der französische König Ludwig Xiv. unter nichtigen Vorwänden an Holland den Krieg erklärt. Dieses Land ist aber eine Vormauer Deutschlands gegen Frlnkreich. Da war es allein der Hohenzoller, Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640—1688), der für die Bedrängten zum Schwerte griff. Es gelang ihm wohl, Kaiser und Reich mit fortzureißen, doch legte man ihm alle möglichen Hindernisse in den Weg. War auch die Rettung Hollands gelungen, so wurde dagegen seine eigene Lage um so gefährlicher. Die volle Last des Krieges wälzte sich ihm zu. Der Wiener Hof hatte ihn verlassen. Deshalb schloß der Kurfürst mit Frankreich Frieden und erklärte, den Feinden des Königs keinen Beistand mehr zu leisten, außer in dem Falle, daß dieser das deutsche Reich angriffe. Jetzt, da sich Brandenburg zurückgezogen hatte, trat der Kaiser im Bunde mit Holland und Spanien eifriger zur Abwehr der Franzosen auf. Ludwig Xiv., durch seine Siege übermütig geworden, schritt zu neuen Gewaltthätigkeiten. Er verletzte deutsches Reichsgebiet, besetzte die elsässischen Reichsstädte, ließ die Festungen Schlettstadt und Colmar schleifen und verwüstete die Pfalz. Da beschloß der Kurfürst, sich den Verbündeten wieder anzuschließen. Er brach im August 1674 mit 20000 Mann Kerntruppen auf, um sich mit der Kaiserlichen Armee im Elsafse zu vereinigen. — König Ludwig hatte den Feldzug seinem tüchtigsten Generale, dem Marschall Tureune übertragen. Das Reichsheer stand unter der Führung des Herzogs von Bonrnonville. Südlich von Straßburg, bei Enzheim, kam es am 4. Oktober zu einer blutigen Schlacht. Wenn dieselbe auch keine Entscheidung herbeiführte, so hatte Turenue doch den Kaiserlichen das weitere-Vorrücken unmöglich gemacht. — Kurfürst Friedrich Wilhelm überschritt mit seinem Heere am 13. Oktober bei Kehl den Rhein. Das Lager wurde auf der Metzgerau aufgeschlagen. Am 16. Oktober hielt er seinen Einzug in Straßbnrg. Man begrüßte ihn als Befreier des Elsasses unter Entfaltung aller reichsstädtischen Pracht ans das herzlichste. Das brandenburgische Heer vereinigte sich hierauf alsbald mit den Kaiserlichen. Turennes Lage war eine äußerst schwierige. Er hatte sich bei Marlenheim festgesetzt. Der Kurfürst drang aus sofortigen Angriff. Wieder aber wurde

5. Elsässische Geschichtsbilder - S. 66

1884 - Straßburg : Bull
— 66 — der 19jährige Kurprinz Karl Emil war ihm in den Krieg gefolgt. Im November 1674 erkrankte er an einem hitzigen Fieber, zu dessen Heilung er sich nach Straßburg begab. Aber das Übet ward nur schlimmer und am 1. Dezember verschied er. (Beine Talente wie sein Charakter hatten zu großen Hoffnungen berechtigt. Der Feind ließ dem Kurfürsten keine Zeit, sich dem Schmerz, dem Trübsinn über den herben Verlust des Sohnes hinzugeben. Jetzt eben bedrohte er ihm die Existenz des Staates. Um den Kurfürsten vom Kriegsschauplätze abzuziehen, hatte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark bewogen. Sie wurden jedoch von dem herbeieilenden Kurfürsten am 18. Juni 1675 in der denkwürdigen Schlacht bei Fehrbellin vollständig geschlagen. Während Friedrich Wilhelm, nun der „Große Kurfürst" genannt, auch in den folgenden Jahren im Sunde mit Dänemark erfolgreich gegen die Schweden kämpfte, wütete der Krieg gleichzeitig am Rhein, in den Niederlanden und in den Pyrenäen fort. Insbesondere wurden die Mosel- und Saargegenden von den Franzosen in schreckenerregender Weise verwüstet. Erst der Friede von Nymwegen machte dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende. In dem dritten von Ludwig Xiv. heraufbeschworenen Kriege, dem sogenannten pfälzischen (1688—1697), galt es wiederum, das Deutsche Reich zu schädigen. Die blühendsten Städte, Worms, Speier, Frankenthal, Mannheim wurden vernichtet, die schrecklichsten Greuel verübt. Auch das Elsaß ward in Mitleidenschaft gezogen. Aus dem Kriege wurde ein europäischer, indem auch Holland, England, Spanien und andere Länder gegen Frankreich eintraten. Ludwig zeigte sich schließlich zum Frieden geneigt. Da war es unter den deutschen Fürsten vornehmlich der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713), der den Kaiser Leopold 1696 in getreuester Schilderung der Sachlage auf eindringlichste Weise von der Notwendigkeit der Rückerwerbung Straßburgs zu überzeugen suchte. Umsonst, im Ryswicker Frieden (1697) wurde Ludwig der Besitz des Elsasses nebst Straßburg bestätigt; nur mußte er Freiburg, Philippsburg und Breisach abtreten. Von Breisach behielt er nur den Brückenkopf auf der linken Rheinseite, das heutige Fort Mortier. Im Jahre 1699 wurde durch Vauban die Festung Neu-Breisach angelegt. — In dem spanischen Erbfolgekriege (1701—1714) ließen die Deutschen die günstige Gelegenheit, das Elsaß wieder

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 40

1898 - Schwabach : Schreyer
- 40 — Porzellanerde, die in der Porzellanfabrik verarbeitet wird, gräbt man bei Amberg aus der Erde. — Amberg beschäftigt viele Lem, mehr als Schwabach; daher hat Amberg anch mehr Einwohner, 2^009. Zusammenfassung: Amberg, eine Fabrik stadt. Amberg besitzt viele Fabriken. Die wichtigsten derselben sind: die Gewehr-, die Porzellan- und die Emailwarenfabrik. b. Oberhalb Amberg ist ein Eisenbergwerk. Ein langer Gang, den man Schacht nennt, führt in den Berg. Bergleute in rotbrauner Kleidung gehen hinein und schlagen mit dem Pickel bei dem Schein ihrer Berginannslampe das Erz in großen Stücken ab. ivorzeigen!) Ans Rollwägen, die in Schienen laufen, fahren sie das Erz heraus. Sie schaffen dasselbe in den Hvchosen, in welchem es geschmolzen wird. Dann fließt das geschmolzene Eisen heraus, und man fängt es auf. Welches nützliche Metall wird also bei Amberg gesunden? Eisen. Wir kennen noch andere Mineralien, die in Ambergs Nähe gefunden werden? Porzellanerde, Fluß-, Schwer- und Kalkspat. In der Umgegend von Amberg, wie im ganzen Randgebiet, gewinnt man noch andere nutzbare Mineralien. Aus vielen Äckern werden farbige Erden gegraben, ans denen Farben für den Tüncher bereitet werden. Wir fehen, die Umgegend von Amberg, sowie das ganze Naabgebiet, sind reich an nützlichen Mineralien. Zusammensassnng: Mineralreichtum des Naabgebiets. Das Naabgebiet ist reich an nutzbaren Mineralien. Dort werden Eisen, Porzellanerde, Flnß-, Schwer- und Kalkspat und farbige Erden gewonnen. c. In etwa 3 Stunden erreichen wir den Markt K a st l. (Zeigen!) Wir besuchen diesen Ort wegen seiner Kirche; in derselben ruht näm- lich der Feldhauptmaun des Kaisers Ludwig des Bayeru, dem wir erst vor kurzem aus der Trausnitz begegnet sind. Ihr erinnert Euch noch seines Gegners? Friedrich. — Ihr wißt auch noch, wo die Schlacht war? Mühldorf und Ampfing. — Wer hat gesiegt? Ludwig. — Ludwig hatte diesen Sieg hauptsächlich seinem tapfern Feldhauptmaun Schweppermann zu verdanken. Nach der Schlacht waren die Krieger- hungrig. Es gab nur Eier. Bei der Teilung zeigte sich, daß ein Ei mehr da war, als Krieger. Da sprach der dankbare Kaiser: „Jedem Mann ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei!"*) Dieser Schwepper- mann alfo liegt in der Kirche zu Kastl begraben. Eine Gedenktafel erzählt von dem tapfern Schweppermann und trägt die Kaiserworte: „Jedem ein Ei — Dem srununen Schweppermann zwey." Zusammenfassung: Seysried Schwepper man n. — *) Die Teilnahme Schweppermanns an der Schlacht bei Mühldorf ist nicht erwiesen.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 82

1898 - Schwabach : Schreyer
— 82 — c. Wie der Stadt München das alte Kleid zu eng ge- worden ist. Welches Kleid meine ich wohl? Festnnaskleid, Mauer und Graben. — Was geschah in unserer Vaterstadt, als man innerhalb der Stadt- mauer keinen Bauplatz mehr bekommen konnte? Die Mauer wurde zum größten Teil niedergerissen, der Graben ausgefüllt. — Wie ist es in dieser Beziehung mit unserer Nachbarstadt Nürnberg? — Zu Ausaug unseres Jahrhunderts war in München innerhalb der Stadtmauer kein Bauplatz mehr zu haben. Da erlaubte Kursürst Max Joseph, daß man die Stadtmauern vollständig nieder- reiße,*) um vor der Stadt Plätze sür Neubauten zu bekommen. — Zu jener Zeit sah auch das Innere der Stadt München schon ganz anders aus als unter Albrecht dem Weisen. Mehrmals waren ganze Stadtteile niedergebrannt; schöner wurden sie wieder ausgebaut. Daher gab es am Aufauge unseres Jahrhunderts schon große und stattliche Häuser in München, auch manche breite, gepflasterte, nachts be- leuchtete Straße. Zusammenfassung: Die Stadt am Anfange des Jahr- Hunderts. Als der Stadt das Festungskleid zu eng wurde, ließ Kurfürst Max Joseph die Mauern niederreißen und den Stadt- graben ausfüllen. Nun konnten neue Häuser erbaut werden; die Stadt wuchs. — Im Innern der Stadt sah es unter Max Joseph schon ganz anders aus als früher. Es gab große und schöne Häuser und bessere Straßen. 6. Wie ein König Wort hält. König Ludwig I. sagte einmal: „Ich will München zu einer Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre gereichen soll, daß Keiner Deutschland keuut, der nicht München gesehen hat." Wie wird d e r K ö n i g s e i n V e r s p r e ch e n erfüllen? Er wird großartige Bauwerke ausführen, aus München eine sehr schöne Stadt machen. — Woraus schließt Ihr das? König Ludwig I. hat auch das Pompejannm bei Aschaffenburg, die Befreiungshalle bei Kelheim und die Walhalla bei Regensburg erbaut. — Wer München durchwandert, der begegnet fast überall Kunstwerken, die ihre Entstehung dem großen Könige verdanken. — aa. Wie der König prächtige Gotteshäuser errichtete. Wir nennen von den herrlichen Kirchen, die er bauen ließ, zunächst die Bonisaziuskirche. Wem zu Ehreu wurde wohl dieses Gotteshaus errichtet? Dem Apostel der Deutschen. — In der Bonisaziuskirche ruht ihr königlicher Bauherr aus von den Mühen und Sorgen seines Lebens. — Eine andere prächtige Kirche trägt des Königs Namen. Wie wird *) Schon unter Karl Theodor war damit begonnen worden.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 84

1898 - Schwabach : Schreyer
— 84 — Zusammenfassung: Wie König Ludwig für die Erhaltung von Kunstwerken und für die Künstler sorgte. Der Schauspielkunst und der Musik widmete er das Hof- und Nationaltheater, der Bildhauerkunst die Glyptothek, der Malkunst die beiden Pinakotheken, den beiden zuletzt genannten (bildenden) Künsten ge- meinschastlich das Kunst aus st ellungsgebäude. Außer den ausgezahlten hat München noch eine ganze Reihe von Prachtbauten aufzuweisen, die ihre Entstehung Ludwig I. verdanken: die Universität, die Bibliothek u. a. ää. Wie König Ludwig für Verschönerung großer Plätz e sorgte. Warum gefällt uns der Marktplatz von Schwabach fo gut? Da stehen der schöne Brunnen und das Kriegerdenkmal. •— Wie wird Ludwig für Verschönerung der Plätze Sorge getragen haben? Vielleicht hat er Brunnen oder Denkmäler errichtet. — Manch' ein schönes Denkmal ist unter Ludwig I. entstanden. Dem Kurfürsten Maximilian I. widmete er ein Reiterstandbild. Warum gerade ein Reiterstandbild? Maximilian war ein großer Feldherr im dreißigjährigen Krieg. — Auch M ax Iv. Joseph ließ er ein Denkmal setzen. — Nun wollen wir aber vom größten Denkmal sprechen, das der König seinem Volke und seinem Vaterlande errichtete. — Draußen vor der Stadt aus einer kleinen Anhöhe, die den Abschluß eines großen, freien Wiesen- platzes bildet, erheben' sich Ruhmeshalle und Bavaria. Die Ruhm es halle ist ein großer marmorner Säulenbau, an dessen Rück- wand innen die Büsten hervorragender Männer aller Zeiten und aller Landesteile Bayerns angebracht sind. So ehrte der König diese Männer; zu ihrem Ruhme errichtete er die herrliche Ruhmeshalle. (Erinnerung an die Walhalla.) In der Mitte vor der Rnhmeshalle erhebt sich stolz das gewaltigste Standbild Münchens und unseres Vater- landes, die Mavaritt. Hier aus diesem Bilde*) seht Ihr die B avaria. Wer will er- zählen? Auf einem Sockel steht eine Frau. Sie hat ein faltiges Kleid an. Die Brust ist mit einem Tierfell bedeckt. Die Stirne ist mit einem Eichenkranz geschmückt. Das lange Haar ist offen und fällt über den Rücken herab. Mit der linken Hand hält die Frau einen Eichenkranz; in der rechten hat sie ein Schwert. Neben ihr sitzt ein Löwe. Hinter der Bavaria steht die Ruhmeshalle. Und nun will ich Euch sagen, wie die Bavaria her- gestellt worden ist. *) Ein Bild der Bavaria und der Ruhmeshalle wird wohl jedem Lehrer zugänglich fein.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 47

1898 - Schwabach : Schreyer
— 47 — B. Begleichung. 1. Oberpfälzifche Hochebene und Heimat. 2. Reg nitz- und Raab gebiet: Quellflüsse, Richtuug (Ab- dachung), Mündung, Gebirge, Bodenerzeugnisse und -schätze, Wohnorte. 3. Jura. Ausdehnung: Franken- und Schwabenjura (Wörnitzdurchbruch). Frankenjura: Teile, Berge, Flüsse, Bodenschätze, Entstehung (Versteinerungen). 4. Jura und Rhön: Jurameer — feuerspeiende Berge; Entstehung. C* Anwendung (und zur Konzentration). 1. Darstellung des Raab gebiet es im Sandkasten. 2. Übuugsfragen und Aufgaben. 3. Naturkunde: Der Karpfen. Das Eisen. Die Porzellanerde. 4. Lesen: Deutsche Treue. Kaiser Ludwig und der fromme Schweppermann. Seyfried Schweppermann. 5. Au ff atz: a. Das Naab gebiet. b. Deutsche Treue. c. Der tapfere Dollinger. 6. Die Walhalla. s. Vom Brücken Männchen. Die beiden Städte Regensburg und Stadtamhof find durch eine lange steinerne Brücke miteinander verbunden. Diese wurde vor mehr als siebenhundert Jahren von dem Herzog Heinrich dem Stolzen erbaut. In der Mitte des Geländers der Brücke steht das Brückenmännchen, wel- ches die Hand zum Schutz gegen die heißen Sonnenstrahlen über seine Augen hält und zum Dom schaut. In der andern Hand trägt es einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!" Die Sage erzählt von demselben folgendes: Der Baumeister der Brücke und der Dombaumeister legten zu gleicher Zeit den Grund der Bauwerke. Als sie einige Wochen gearbeitet

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 85

1898 - Schwabach : Schreyer
- 85 — Der Koloß wurde gegossen. 1500 Ztr. Metall (aus eroberten Türkenkanonen) verwendete man dazu. Diese große Erzmenge konnte jedoch nicht aus einmal gegossen werden. Das geschah stückweise. Als der Kops aus der Gießgrube geholt wurde, begrüßte aus dessen Innern der Gesang von 26 Sängern den König. Gerade so schwierig wie der Guß war die Zusammenfügung und Aufstellung auf einem Sockel von 9 in Höhe. Die Figur felbst ist 16 in hoch (bis zur Spitze des Kranzes 19 in), der Zeigefinger 92 cm lang (Verdeutlichung dieser Maße durch Messen und Vergleichen!). 66 steinerne und 60 eiserne Stufen führen innen zur Höhlung des Kopfes. Dort ist eine Ruhe- bauk für 6 Personen. Der Enthüllung der Bavaria (d. h.?) wohnte König Ludwig selbst bei. Hört die Worte, die er damals sprach: „Ich bin 64 Jahre alt, Hab' viel des Schönen gesehen, so Schönes noch nie — Hab' viel Freude erlebt, doch solche Freude noch nie!" Zusammenfassung-. Viele Denkmäler der Stadt München ver- danken Ludwig I. ihre Entstehung. Das großartigste ist die Bavaria vor der Ruhmeshalle. H auptzufammeufassung: Ludwig I. und die Stadt München. König Ludwig I. machte München zu einer der schönsten Städte der Welt. Zeugen seiner rastlosen Thätigkeit sind Kirchen: Bonisazius-, Ludwigskirche u. s. w., Paläste: Residenzbau, Kunsttempel: Hos- und Nationaltheater, Glyptothek, alte und neue Pinakothek n. f. w., Denkmäler: Bavaria u. a. Nun laßt uns urteilen, ob König Ludwig I. fein Versprechen, München zu einer der schönsten Städte Deutschlands zu machen, gehalten hat. — Wir müssen sagen: „Er hat es treulich erfüllt!" — Für immer gilt das Wort: „Wer betritt München, ohne allüberall Spuren dieses Geistes zu begegnen, in Verwunderung und Staunen darüber zu geraten, was ein einziger Mensch in Einem Lebensalter hier zu schaffen vermocht hat!"*) e. Nun follt Ihr hören, wie der Sohn Ludwigs I., Maxi- miliau Ii., für die Residenzstadt sorgte. Wir haben bereits die Straße genannt, die ihren Namen von dem König Maximilian hat? Die Maximilianstraße. — Wo fängt sie an? Am Max-Joseph-Platz. — In welcher Richtung erstreckt sie sich? Von Westen nach Osten. — Wir haben auch die hervorragendsten Ge- bände bereits genannt? Altes Nationalmuseum und Regieruugs- gebäude. — Und drüben, rechts der Isar, erhebt sich ein Prachtbau? *) Oppermann in seiner Biographie Rietschels,
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